Mein Erfahrungsbericht über das Studium in den USA, an der California State University Long Beach.
Schon bei der Bewerbung für die HAW-Hamburg war ich mir sicher, dass ich im Laufe meines Studiums ein Auslandssemester absolvieren möchte. Für ein Auslandssemester habe ich mich schon im 2. Semester beworben. Ich hatte sehr großes Glück, denn mein Traum ging in Erfüllung: Ich verbrachte ein Semester in Kalifornien und studierte an der California State University in Long Beach.
Die Bewerbung
Das Bewerbungsverfahren ist ein langer Prozess. Begonnen hat er mit einer E-Mail an das International Office der HAW-Hamburg. Vom Student Exchange Coordinator meines Departments wurde ich zu einem Gespräch eingeladen, in welchem mir erklärt wurde, welche Unterlagen ich für die Bewerbung benötigte und wie das Bewerbungsverfahren verläuft.
Diese Unterlagen benötigte ich auf Englisch:
- Lebenslauf (CV) mit einem Foto.
- Transcript of Records (HAW)
Eine Liste aller Kurse, in welche ich bisher in der HAW eingeschrieben war. Bei Kommunikationsdesign Studenten füllt man eine Tabelle aus und diese wird vom Student Exchange Coordinator unterschrieben. - Kursliste (CSULB)
Eine Auswahl von 6-8 Kursen, die ich an der CSULB wählen möchte. Hierfür habe ich das Vorlesungsverzeichnis des letzten Semesters als Anhaltspunkt genommen. Die Liste an möglichen Kursen ist sehr lang und dies verschafft einen ersten Überblick. - Recommendation Letter
Ein Empfehlungsschreiben von einem Professor der HAW. - Letter of Motivation
Ein Schreiben, in welchem erklärt wird, wieso ich ein Auslandssemester machen möchte. - Englisch Test
Voraussetzung für ein Auslandsemester in den USA sind sehr gute Englischkenntnisse. Dies wird anhand eines Zeugnisses bestätigt. Vom Student Exchange Coordinator bekam ich eine Institution genannt, in welcher ich einen schriftlichen und mündlichen Test absolvieren musste. Nach erfolgreicher Teilnahme habe ich am Ende ein Zeugnis erhalten, welches bei der Bewerbung beigefügt wurde. - Portfolio
Von Kommunikationsdesign Studenten wird noch ein Portfolio mit einigen Arbeiten verlangt, welche man bisher in der HAW gemacht hat. Ungefähr 20 Arbeiten werden in einem PDF zusammen mit dem Lebenslauf auf eine CD (ja, CD!) gebrannt.
Alle Bewerbungsunterlagen habe ich Anfang Januar dem Student Exchange Coordinator abgegeben. Anschließend wird zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen. Das Gespräch findet mit einer Auswahlkommission an der HAW-Hamburg statt. Dieses Gespräch dauert ungefähr 20 Minuten und es wird auf Engslich gehalten. Ich wurde gefragt, wie ich mich auf das Auslandssemester vorbereitet habe, wieso ich ein Auslandssemester machen möchte, was meine Ziele sind und wieso ich es an der CSULB machen möchte.
Danach hieß es abwarten. Anfang Februar habe ich dann endlich einen Brief mit einer Zusage bekommen. Die Freude war sehr groß!
Buddyprogramm
Das Buddyprogramm ist eine tolle Gelegenheit neue Leute kennenzulernen und Englisch zu sprechen. Das weBuddy-Programm ist ein Bestandteil der Bewerbung für das Auslandssemester. Im Folgenden beschreibe ich kurz, was ich dort getan habe. Ich habe von der HAW meine Gaststudentin zugeteilt bekommen und habe ihre Kontaktdaten erhalten. Somit habe ich meine Gaststudentin kontaktiert und habe ihr eine E-Mail geschrieben, damit wir vorab etwas schreiben können. Ich hatte das große Glück, dass meine Gaststudentin aus der CSULB kam und wir uns gegenseitlich gut ergänzen konnten.
Meine Gaststudentin hat sich für ein Wohnheim beworben und ich habe dort einen Termin zur Schlüsselübergabe organisiert. Hierfür habe ich einfach beim Wohnheim angerufen.
Meine Gaststudentin ist einige Tage vor der Verfügbarkeit im Wohnheim angekommen und hat schon von Zuhause aus ein Hotel gebucht. Ich habe sie vom Flughafen abgeholt und sie zum Hotel gebracht. Anschließend habe ich ihr beim Einchecken geholfen. Sie war von der langen Reise sehr erschöpft, sodass sie gleich in ihr Zimmer gegangen ist. Die Tage darauf haben wir den Einzug organisiert, ihre Semesterunterlagen besorgt und sie bei HELIOS angemeldet, damit Sie sich eine HAW-Chipkarte mit Semesterticket organisieren konnte. Für die Dauer ihres Auslandssemester haben wir sie beim Einwohnermeldeamt angemeldet (Hamburg Welcome Center). Es wurde ihr empfohlen ein Bankkonto zu eröffnen, welches wir auch gemacht haben. Danach konnten wir mit dem Bankkonto und den Semesterunterlagen eine Krankenversicherung abschließen, wofür wir vorab schon einen Termin hatten.
Das weBuddy Programm bietet eine Vielzahl an Veranstaltungen für Gaststudenten. Ein so genannte „Hamburg Programm“-Orientierungseinheit mit einer Schnitzeljagd und kurzen Reisen nach Berlin. Highlight der Orientierungseinheit ist das „InternationalWelcomePotluckDinner“.Dort treffen sich die Austauschstudenten mit ihren Buddys und bringen eine Hauptspeise aus ihrem Heimatland mit. Das war sehr lustig und wir haben eine Vielzahl an Menschen und Gerichten kennengelernt.
Über die CSULB
Campus
Die CSULB gehört mit über 34.000 Studenten zu einer der größten Hochschulen des California-State-University-Systems. Der Campus ist sehr groß und ist auf viele Gebäude verteilt. Zu Beginn des Semesters, verlor ich ab und zu die Orientierung. Die Beschilderungen und die Karten waren für die ersten Tage sehr hilfreich. Als die ersten Kurse begangen, hatte ich die wichtigsten Orte kennengelernt und fand mich leicht zurecht.
Essen und Trinken
Die CSULB bietet eine Reihe an Möglichkeiten um auf dem Campus zu speisen. In der University Dining Plaza hatte ich die Auswahl an einigen Fastfood-Ketten, welche mit der Zeit leider etwas eintönig werden. Doch die CSULB bietet auch besondere Orte wie den Nugget Grill & Pub, in welchem ich in einer sehr besonderen Atmosphäre meine Mittagszeit verbrachte. Der Aufbau ähnelt einer Bar und man konnte sogar Bier bestellen. Ich empfehle auch ab und zu zum Beach Walk, in der University Dining Plaza, zu gehen. Sie bieten eine gesunde Abwechslung zum frittiertem Essen. Die Beach Convenience Stores sind reichlich auf dem Campus verteilt. Sie bieten Tee, Kaffee, heiße Suppen, Süßigkeiten, einige Backwaren und Kaltgetränke an. Zwischen den Kursen ein besonderer Hit, wenn man noch schnell den kleinen Hunger bändigen möchte. Doch leider waren immer die gesunden Alternativen sehr teuer. Es war günstiger Obst und Gemüse außerhalb des Campuses zu organisieren.
Fitness
Das Student Recreation and Wellness Center, ein riesiges, sehr gut aufgebautes Fitnessstudio. Für die Studenten der CSLUB war die Benutzung des Fitnessstudios kostenlos. Das Studio bietet eine Vielzahl an Kursen und Unmengen an Möglichkeiten sich fit zu halten an. Unter anderen Attraktionen ist eine Kletterwand vorhanden.
Student Recreation and Wellness Center: http://www.asirecreation.org
Student Health Services
Der Campus bietet sogar einen Ärzteservice für Studenten an. Die Student Health Services ist wie ein kleines Krankenhaus aufgebaut und wird durch die Studiengebühren bezahlt. Wenn man ein Problem hat, kann man dort während der Öffnungszeiten ärztlichen Rat bekommen. Ich empfehle es jedem vor dem ersten Besuch des Student Health Service die Basisformulare online auszufüllen und einen Termin zu machen. Die Student Health Services haben eine eigene Apotheke, bei welcher man sich gleich die benötigten Medikamente kaufen kann.
Student Health Services: http://www.csulb.edu/shs
Bookstore
Im Bookstore der CSULB findet man neben Büchern und dem Student ID Büro auch Kleidung, Elektronikartikel, Zubehör, Büroprodukte und Geschenke. Viele Produkte sind mit CSULB Motiven bedruckt und ich fand dort alles, was ich für die CSULB benötige. Dort konnte man auch Markenprodukte (Kleidung) mit einem CSULB Logo kaufen. Von T-Shirts, Pullovern, Accessoires über Rucksäcken findet man dort das nötigste was ein Student braucht.
Ich habe für dieses Semester keine Bücher kaufen müssen, ich habe aber mitbekommen, dass sie kostspielig sind.
Bookstore: http://www.fortyninershops.net
Art Store
In meinem Studiengang habe ich sehr viele Materialien gebraucht, wie z.B. Acrylfarbe. Um diese zu kaufen, musste ich ungefähr eine Stunde mit dem Bus zu einem „Art Supply Store“ fahren. Zusätzlich gibt es auf dem Campus den „The University Art Store“. Leider gibt es in diesem Geschäft nicht alle Materialien. Die Preise sind etwas teurer als im Art Supply Store, aber dafür hatte ich das Nötigste in der Nähe. Oft habe ich vor einem Kurs noch die letzten Papiere besorgt, oder kaufte Lehm für meinen Töpferkurs.
Galerien
Die CSULB hat durch Studenten organisierte Galerien, in welchen die Studenten deren Arbeiten für eine Woche ausstellen können. Ich habe sie mit Freunden oft besucht, da sich das Thema jede Woche gewechselt hatte und jedes mal der Aufbau der Räume kreativ dekoriert war. Es war sehr inspirationsreich und kostenlos.
Studium an der CSULB
Art – (ART)
An der CSULB wird Kommunikationsdesign mithilfe den ART Kursen gelehrt. Zur Auswahl steht eine vielfältige und sehr lange Liste an Kursen. Die Kurse sind in mehrere Gebäudekomplexe verteilt und befinden sich südlich auf dem Campus.
Kurse
Die Kurse an der CSULB werden über das System, welches „myCSULB“ genannt wird, online gewählt. Der Zeitpunkt dafür ist meistens Monate vor Beginn des Kurses. Da wir durch das Austauschprogramm zum Zeitpunkt der Bewerbung Kurse gewählt haben, werden uns diese Kurse zugeteilt. Ich habe zu Beginn meines Semesters einige Kurse geändert, indem ich dem International Student Services eine E-Mail geschrieben habe. Bei vielen Kursen wird eine Berechtigung von dem Department gebraucht. In den USA ist es möglich Kurse auch von anderen Departments zu wählen. Dazu gehören beispielsweise Sportkurse (KIN), die selbst gewählt werden können.
Schedule Of Classes: http://www.csulb.edu/depts/enrollment/registration/class_schedule/
myCSULB: https://my.cms.csulb.edu/
Kurswahl
Die Kurse wählt man in drei Schritten: Search, Plan, Enroll. Im ersten Schritt sucht man im System nach dem Kurs mithilfe der „Class Nbr“. Diese kann folgendermaßen lauten: „132“ . Bei “Plan”, werden die Kurse in einen Stundenplan hinzugefügt, um zu sehen, ob sich die Kurse zeitlich überschneiden. Im letzten Schritt klickt man auf Enroll und die Kurse werden in das Class Schedule eingetragen.
Anwesenheit, Pünktlichkeit und Hausaufgaben
Das Studium an der CSULB ist sehr zeitintensiv und fordert reichlich Hausaufgaben. Die meisten Kurse werden zwei mal die Woche gehalten. Zu Beginn einer Vorlesung wird die Anwesenheit kontrolliert und unbegründete Abwesenheit kann sich schlecht auf die Gesamtnote auswirken. Das Gleiche bezieht sich auf die Pünktlichkeit. Die Hausaufgaben wurden benotet oder kontrolliert. Bei Nachreichen der Hausaufgaben, würde man nicht die volle Punktzahl der Note bekommen. Zu den Hausaufgaben ge- hörte es unter anderem: Themenbezogen zu recherchieren, fotografieren, skizzieren und Konzepte zu schreiben.
Meine Kurse
Intro to Ceramics: Wheel Throw
Bei Wheel Throw geht es um das Handwerk der Töpferei. Hierbei werden die Geschichte, das Handwerk und die Brennprozesse beigebracht. Wir arbeiteten hauptsächlich an der Töpferscheibe und lernten wie wir Lehm mit verschiedenen Handgriffen in die unterschiedlichsten Objekte formen konnten. Es ist ein sehr zeitintensiver und kniffliger Kurs. Nach den ersten Handgriffen, starteten die ersten Aufgaben mit der Herstellung von 12 Bechern, wobei 6 davon identisch sein sollten. Es folgten weitere Objekte, wie Schüsseln, Vasen, Gefäße mit Deckeln, Teller usw. Den Lehm für den Unterricht konnte man sich auf dem Campus kaufen.
Hierbei wurde die Herstellung, die Qualität und die Glasur benotet. Es war keine leichte Lernkurve, aber am Ende des Semesters waren wir in der Lage eigene Teekessel zu töpfern.
Artists in Their Own Words
Dieser Theoriekurs ist eine Vorlesung mit mehr als 200 Menschen und findet Mittwochs statt. Jeden Mittwoch besucht uns ein neuer Gastsprecher aus der Umgebung. Hauptsächlich sind es Künstler aus der Umgebung oder Architekten. Sie sprechen über deren Weg zu Kunst und wie sie ihren Stil gefunden haben. Sie berichteten über ihre Erfahrung und wo sie wohnen. Daraufhin haben wir jede Woche über das elektronische Abgabesystem (BeachBoard) ein Fragenkatalog über den Gastsprecher beantwortet. Zu den Kursinhalten gehört es drei Museen zeitgenössischer Kunst zu besuchen und eine Klausur, ein Auswahlfragebogen, zu schreiben.
Foundation Color Theory
Color Theory beschäftigt sich mit der Farbenlehre bezugnehmend auf die menschliche visuelle Wahrnehmung. Dieser Kurs beginnt mit Vorlesungen über die Definition von Farbe, den Farbkreis und das menschliche Auge. Es wird uns eine technische Herangehensweise beigebracht, um eine Farbe beschreiben zu können.
Die Hausaufgaben beziehen sich darauf einer Komposition einen starken farblichen Ausdruck zu verleihen. Dabei wird bei uns die Farbwahl, Verhältnisse zwischen den Farben und der Kompositionsaufbau beigebracht. Bei den Arbeiten haben wir hauptsächlich Acrylfarbe (Liquitex Heavy Body) verwendet. Für das Material wurde uns eine Einkaufsliste zu Verfügung gestellt.
Media Design: 5D Design Future
Dieser Kurs ist ein fortgeschrittener Designkurs und wird für die Studenten der höheren Semester angeboten. In diesem Kurs werden für Museumsausstellungen mehrere technische, interaktive Lösungen gestaltet. Diese technischen Hilfsmittel können gerne Ideen der Zukunft sein. Zu Beginn sucht sich jeder Student eine Ausstellung aus und erarbeitet ein Konzept. Während des Semesters werden diese Konzepte häufiger präsentiert, verfeinert und ausgearbeitet. Das Ziel des Kurses ist es ein animiertes Video zu gestalten, in welchen das Konzept erklärt und präsentiert wird. Zur Anmeldung für diesen Kurs ist das Vorlegen eines Portfolios und die Einwilligung des Professors notwendig.
Die Künstlermaterialien
Zu Beginn des Semesters habe ich bei einigen Kursen eine Materialliste bekommen. Es wurde sehr genau beschrieben, was man für den Kurs benötigt: Grundlegende Materialien, wie z.B. Bleistifte oder Stecknadeln und kursbezogene Materialien, wie explizite Acrylfarbe.
Für das Auslandssemester habe ich kaum Materialien mitgenommen, da ich unnötiges Gepäck vermeiden wollte. Und es hat sich herausgestellt, dass man für die Kurse meistens ganz bestimmte Artikel benötigt.
In den ersten beiden Monaten habe ich für meine Materialien ungefähr 450$ ausgegeben. Dabei hat die Acrylfarbe den meisten Betrag ausgemacht. Im Laufe des Semesters haben sich die Kosten der Materialien verringert. Im letzten Monat habe ich 60$ ausgegeben.
Die CSULB hat auf dem Campus einen eigenen „Art Supply Store“, welcher etwas teuerer ist, aber in Notfällen eine große Erleichterung ist. Der Laden verkauft von Papier, Linealen und Bleistiften bis Lehm und Schleifpapier. Leider verkauften sie nicht immer alle Artikel. Hierfür kann ich diese weiteren Geschäfte empfehlen:
Art Supply Warehouse
www.artsupplywarehouse.com
6672 Westminster Boulevard
Westminster, CA
Lyon Art Supply
www.lyonartsupply.com
441 East 4th Street
Long Beach, CA
Leben in den USA
Wohnungssuche
Die CSULB liegt östlich von Long Beach und ist Abseits der Stadtmitte. Ich habe lange nach einer Wohnung gesucht und habe schon im März begonnen. Zu Beginn habe ich viele Absagen bekommen, da die Anfrage für viele Vermieter zu früh war. Sie empfahlen mir bis Juni oder Juli zu warten. Ich bin dennoch mit weiteren Vermietern in Kontakt getreten und hatte Glück. Ich suchte auf der Website des „Off Campus Housing for Rent for California State University Long Beach“ (http://csulb.och101.com) und nach einer langen Weile und vielen Anfragen später, meldete sich jemand. Die Wohnung war ein Teil eines Mehrfamilienhauses und lag in Signal Hill. Ich wohnte mit einer weiteren Person im Erdgeschoss und vier weitere Studenten wohnten im ersten Stock, wobei dieser durch einen separaten Eingang getrennt wurde. Ich war absolut zufrieden. Ich hab die Wohnung durch Zufall entdeckt, und sie ist wie eine Nadel im Heuhaufen. Eine Bushaltestelle und Seven-Eleven befanden sich direkt in der Nähe. Ich hatte ein möbliertes Zimmer für mich alleine und teilte mir das Badezimmer mit einem weiteren Mieter. Der Vermieter verlangte 300$ als Kaution und 700$ im Monat als Miete. Internet und Nebenkosten waren inklusive.
Fortbewegung
Von LAX zu Long Beach
Nach einem langen Flug wäre es möglich von Los Angeles den Zug zu nehmen oder ein teures Taxi zu bestellen, aber ich empfehle jedem einen Shuttle-Bus. Ich habe 35$ für eine Richtung bezahlt und es war mit den Koffern eine große Erleichterung. Ich habe einen Shuttle aus Deutschland bestellt und dieser fuhr mich direkt zu meiner Wohnung. Es war nicht leicht den Stand des Shuttels zu finden. (Nach dem Ausgang der Straße links folgen und die Menschen mit Tablets ansprechen.)
Long Beach Transit und die Student ID
Mit der Student ID konnte ich im Raum Long Beach kostenlos mit dem Bus fahren. Die öffentliche Verkehrsmittel in Long Beach fahren sehr viel seltener als in Hamburg. Nachdem man bei der CSULB in einen Kurs eingetragen wurde, kann man sich im CSULB Bookstore eine Student ID abholen. Dazu habe ich ein Formular ausgefüllt und es wurde ein Portraitfoto von mir geschossen. Nach ungefähr fünf Minuten hatte ich meine Student ID und konnte direkt den Bus benutzen. Ich empfehle es vor Beginn des Semesters zu tätigen, da der Bookstore in den ersten Tagen sehr überfüllt ist.
Wann kommt der Bus?
Google Maps wurde mein bester Freund. Mit der Funktion des Routenplaners konnte ich in den USA sehr schnell prüfen wann der nächste Bus ankommt und wohin er mich fährt. Sehr praktisch!
Mein Fahrrad
Zu Beginn des Semesters habe ich mir sicherheitshalber ein Fahrrad zugelegt. Dieses Fahrrad habe ich auf der Webseite des US äquivalent von ebay Kleinanzeigen craigslist.org gekauft. Hierfür habe ich 100$ ausgegeben und es etwas aufgemotzt. Leider musste ich häufig viele Materialien zur Vorlesung mitnehmen, sodass ich häufig auf mein Fahrrad verzichtet habe.
Blue Line und Los Angeles
Ich bin kostengünstig mit der Metro Blue Line nach Los Angeles gefahren. Vom Long Beach Boulevard aus brauchte ich ungefähr 45 Minuten. Um mit der Metro zu fahren, wird eine so genannte Tap-Card benötigt. Diese kann man sich für 1$ an den Stationen kaufen und gleich mit Geld aufladen. Ich habe immer gleich 5$ aufgeladen, was meistens für einen Tag gereicht hat.
Einkaufen
Leider hatte ich keine größeren Geschäfte in meiner Nähe. Meine Notlösung war immer 7-Eleven an meiner Straße, aber für die größeren Einkäufe kann ich VONS oder Trader Joe’s sehr empfehlen. Vons ist vergleichbar mit einem größeren Lebensmittelmarkt und Trader Joe’s ist wunderbar für Obst und Gemüse. Sie haben den Trend zu „Organic Food“.
Für einige Haushaltswaren, wie Lebensmittelbehälter, kann ich einen 99 Cent Store empfehlen.
Reisen und Erleben
Kalifornien Tour
Ich hatte das große Glück, dass ich vor Studienbeginn eine Tour durch Kalifornien gemacht habe. Als die Kurse angefangen haben, hatte ich keine Zeit, um zu vereisen. Mit zwei Freundinnen haben wir unsere Rucksäcke gepackt und haben eine Bustour gebucht. Die Tour ging eine Woche lang und startete in Los Angeles. Wir sahen den Grand Canyon, fuhren nach Las Vegas und San Francisco – wir hatten eine menge Spaß!
Los Angeles & Hollywood
Neben der Uni verbrachte ich viele Wochenenden in Los Angeles. Es hat sehr viel Spaß gemacht, diese Stadt kennenzulernen. Es gibt unzählige Möglichkeiten ein fantastisches Wochenende dort zu verbringen. Da ich noch nie in Hollywood war, war es ein sehr toller Besuch. Besonders der Walk of Fame.
Ich empfehle einen Besuch zum Griffith Observatory. Die Aussicht ist einfach phänomenal! Ein Panorama mit einem Blick auf das Zentrum von Los Angeles, Santa Monica und dem Pazifischen Ozean. Außerdem habe ich Disneyland und die Universal Studios Hollywood besucht. Sehr viel Entertainment und ein Pflichtbesuch.
Allgemeine Tipps
Flugtickets
Ich habe meine Flugtickets sehr früh gekauft. Sehr zeitnah mit der Zusage der HAW. Ich habe mehrere Kanäle gleichzeitig abgefragt. Über die verschiedensten Webseiten und Apps suchte ich nach einem Flug mit einem Tiefpreis. Die Flüge habe ich über Tage verglichen und letztendlich mit einer App einen Hin- und Rückflug bei der Luft- hansa gebucht. Ich zahlte ungefähr 1.200,- Euro.
Der Flug war sehr aufregend! Es ging endlich los, die wichtigsten Sachen waren gepackt. Zuvor haben Freunde für mich eine Abschiedsparty gehalten. Ich bin mit einer Freundin geflogen. Sie hatte auch eine Zusage für das Auslandssemester an der CSULB erhalten. Mit einem Zwischenstopp in München flogen wir insgesamt 12 Stunden nach Los Angeles.
Craigslist
Craigslist ist das amerikanische Pendant zu eBay Kleinanzeigen. Auch wenn die Web- site auf dem ersten Blick sehr eigenartig wirkt, habe ich mich nach kurzer Zeit schnell zurecht gefunden. Dort findet man fast alles. Über Wohnungen, Roommates, Möbel und Autos. Am Ende des Semesters habe ich einige meiner Sachen darüber verkauft.
Craigslist: http://losangeles.craigslist.org
Kreditkarte
Vor meinem Semesteraufenthalt, habe ich mir eine Kreditkarte besorgt. In den USA werden die Kreditkarten fast überall angenommen und ich habe hauptsächlich damit bezahlt. Mit einer kurzen Suche im Internet konnte ich die passende Kreditkarte finden: Eine ohne Auslandseinsatzgebühr. Außerdem war sie auch praktisch, um von Zuhause aus einen Shuttle-Bus zu reservieren und in den USA online zu bestellen.
Mobilfunk
In Deutschland habe ich mir einen sehr günstigen Mobilfunktarif ausgesucht. Es gibt mehrere Anbieter und ich habe mich für eine Tochterfirma des Marktführers entschieden. Es hat den Vorteil, dass ich die SIM-Karte direkt am Flughafen tauschen konnte. Doch es ist auch problemlos möglich in einem Elektrofachgeschäft für Mobilgeräte einen passenden Mobilfunktarif direkt zu kaufen. Hierbei haben einige Freunde zusammen einen Familientarif genutzt und Geld gespart. Dabei sollte man auf die Vertragsdaten achten.
Amazon Prime Student
Mit meiner CSULB E-Mail Adresse konnte ich mich bei Amazon anmelden und für sechs Monate den Prime Status testen. Das war sehr vorteilhaft, da die meisten Produkte schon am nächsten Tag vor der Tür auf der Fußmatte lagen. In den USA benötigt der Postbote nicht eine Unterschrift. Ich habe oft etwas bestellt und alle Produkte wurden vor die Haustür gelegt. Manchmal kam ich von der Uni und erfreute mich an einem Paket.
Sonnencreme und eine Sonnenbrille
Unbedingt einpacken 😉
Finanzen
Für mein Auslandssemester habe ich vorher einen Finanzplan erstellt. Ich habe viel Geld gespart und alles sehr gut kalkuliert. Am Ende war es dennoch mehr, als ich geplant hatte, weil dennoch ungeplante Ausgaben aufkamen. In den ersten Monaten hatte ich erst einen Schreck bekommen, doch es legte sich sehr schnell mit der Zeit. Nachdem die Kaution, die Materialien und Gebühren bezahlt wurden, lichteten sich die Ausgaben. Dennoch ist Kalifornien, verglichen mit meinen Erlebnissen anderer USA Staaten, teuer und das muss man einplanen.
Schlusswort
Ich hatte einen sehr spannenden Aufenthalt in Long Beach und an der CSULB, welchen ich niemals vergessen werde. Es war sehr lehrreich und ich habe eine Menge Menschen kennengelernt. Das Auslandssemester war ein wichtiger Bestandteil meines Studiums. Ich habe neue Strukturen kennengelernt und neue Denkweisen beigebracht bekommen. Jeder Tag hat mir Spaß gemacht und ich bin mit Freude zur CSULB gegangen. Ich hatte sehr gute Dozenten und sie brachten mich mit jeder Aufgabe ein Stück weiter.
Ich bin sehr dankbar für dieses Auslandssemester und freue mich jeden Tag über das große Glück. Es war großartig und ich möchte es in keinem Fall missen!